Seit dem Mittelalter werden verstorbene Seeleute an die Küste Helas angeschwemmt oder sterben Auswertige aus anderen Gründen auf Hela. Wir haben hier einige Auszüge aus Kirchenbüchern zusammengetragen und werden diese Übersicht fortführen.
In den vergangenen Jahrhunderten wurden häufig tote Seeleute an Helas Strand angespült. Manches Mal, wenn das Schiff auf Grund gelaufen war, ertranken sie sogar direkt in Küstennähe, da viele nicht schwimmen konnten. Besonders nachts bei schwerem Wetter, wenn die Schüsse der Knallstation die nahenden Schiffe vor der Untiefe warnen sollte, mussten die Hel'schen Männer hinaus an den Nordstrand und helfen, die Havarierten zu bergen und zu retten.
Wenn ein einzelner Toter anhand von mitgeführten Dokumenten oder Schiffsbezeichnungen identifiziert werden konnte, wurden die Angehörigen oder die Reederei informiert. Aber oft waren Name und Herkunft nicht zu ermitteln. Diese Seeleute waren damit "Heimatlose".
Das Ehepaar Johannes und Dorothea Seeger lebte von 1897 bis 1913 auf Hela, er als Pastor des kleinen Ortes, sie als Gemeindeschwester. In dieser Zeit entstanden diese Aufnahmen, die über 100 Jahre später dem Fotoalbum der Familie Seeger entnommen sind. Diese Bilder zeugen von der Bewegung der damaligen Zeit. Das Kirchengebäude wirkt auf jedem Foto immer ein wenig verändert, auf dem ursprünglich sandigen Boden wird in den Hinterhöfen Gemüse angepflanzt, die kleinen Ruderboote der Fischer sind mittlerweile zu größeren Fischersegelbooten geworden und weichen bald den motorisierten Kuttern. Eine Zeitreise in Bildern, die wie gemalte Stillleben daherkommen und dennoch lebendig und wirklichkeitsnah wirken.
Eent, twee, dree, djuadjua, Fesch, Kodder... Die Nachkommen der "Original-Heelschen" sind mit typischen Heel'schen Ausdrücken und Redewendungen aufgewachsen. Bis jetzt gab es keine schriftliche Aufzeichnung der Sprache. Das haben wir geändert und ein 39-seitiges "Heel'sches Wordenbook" erstellt, dass Zahlen, Wochentage, Reime und viele Wörter von A bis Z beinhaltet.
Download: Heel'sches Wordenbook (pdf, 0,3 MB)
Dorothea Seeger (1878-1945) lebte um die 19. Jahrhundertwende 16 Jahre lang als Frau von Pastor Hans Seeger auf Hela. Später schreibt sie in Briefen ihre Erinnerungen an diese prägende Zeit nieder. Bereits der Empfang durch die Einheimischen war überaus herzlich. Aufgrund einer kurzen krankenpflegerischen Ausbildung übernahm die "Frau Pfarrer" die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung, welche zu ihrer Hauptaufgabe wurde. Nebenbei veranstaltete sie Kirchenkonzerte und komponierte Chorstücke für den Chor der Fischersleute.
1913 erfolgte der tränenreiche Abschied von der Halbinsel, da ihr Mann einem Ruf an eine andere Pfarrstelle auf dem Festland folgen musste. Der Kontakt mit den Helschen riss aber nie ab. 1938, zu der Zeit, als die Helschen bereits ausgewiesen waren, verfasste Dora Seeger diese Briefe, um Trost zu spenden und die Erinnerungen wach zu halten an die, wie sie selbst schrieb, geliebte Heimat. "Und so wuchsen [...] unsere Herzen zusammen, unzertrennlich bis auf den heutigen Tag. Gab es auch zuerst viel Schweres zu überwinden, so war das Ende herrlich."
Diese Lebenserinnerungen sind ein Schatz für jeden interessierten Leser.
Download als PDF (16 MB) : Hela - Unvergessenes Land
Unterkategorien
Lieder
Diese Lieder sind von den Helschen selber gedichtet und teilweise zu feierlichen Anlässen gesungen worden.
Gedichte
Viele frühere Bewohner der Halbinsel Hela haben ihren Gefühlen in Gedichtform Ausdruck verliehen. Wir zeigen hier eine Auswahl.
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