Ouvernorde (auch Ouernord, Vornoorde, Fuhrenort, Federort)Der in unterschiedlichsten Schreibweisen in alten Seekarten zu findende Ort bereitete bereits den Historikern vor 100 Jahren viel Kopfzerbrechen. Es wurde gemutmaßt, dass es sich hierbei um eine frühere Bezeichnung für Alt-Hela oder eine Markierung des nördlichen Weges nach Hela handeln könnte. Nach Sichtung vieler Karten und Vergleich der Standorte haben wir jedoch einige Indizien gefunden, nach denen Ouvernorde die Lage des für die Seefahrt überaus wichtigen Leuchtfeuers auf Hela zeigen könnte.
Der erste Teil des Namens Ouvernorde, vielfach auch Vornoord oder Federort genannt, könnte sich von dem holländischen Wort VUREN = FEUER ableiten.
Auf der Karte des königlichen Festungsbaumeisters Friedrich Getkant von 1634 werden auf Hela als einzige Orte nur die beiden Befestigungsanlagen (Schanzen) „Wladislausburg“ und „Casimirs Schantz“ genannt. Die größere Schanze Wladislausburg wurde benannt nach dem polnischen König, die kleinere Casimirs Schantz nach dessen Bruder.
Walderb und Nickelsdorf
Die beiden Dörfer Walderb und Nickelsdorf sind seit langem verschwunden und es gibt kaum Informationen zu ihnen. Vermutlich wurden sie von deutschsprachigen Fischern gegründet und bewohnt. Sie gehörten wahrscheinlich zur Pfarrei Hela, denn in den Mitteilungen des Westpreußischen Geschichtsvereins, Heft Nr. 7 von 1908, in dem Artikel "Kirchen, Schulen und Brüderschaften auf Hela vor der preußischen Besitzergreifung", heißt es: "Die Einkünfte der Helaer Geistlichen, zu dessen Pfarrei außer Hela und Heisternest noch die eingegangenen Dörfer Walderb und Nickelsdorf gehörten, waren niemals sehr beträchtlich."
Hela (polnisch: Hel)
Die erste gesicherte schriftliche Erwähnung Helas befindet sich auf einer Urkunde aus dem Jahr 1351. Hela war im Mittelalter eine Doppelstadt, bestehend aus der Altstadt (Alt-Hela), welche vollständig vom Erdboden verschwunden zu sein scheint, und der Neustadt (Neu-Hela), dem heute noch existierenden Städtchen. 1378 wurde Hela vom Hochmeister des Deutschen Ordens das Stadtrecht verliehen, das es bis 1872 verteidigen konnte.