Anlässlich der 400-Jahr Feier der evangelischen Kirche und Gemeinde in Hela wurde 1925 von Pfarrer E. May folgende Festschrift verfaßt, die die Geschichte der Gemeinde und den Aufbau der heutigen Peter- und Paulskirche beschreibt. (Die Bilder sind diesem Artikel teilweise neu hinzugefügt).
I. Geschichte der evangelischen Kirche zu Hela.
Die erste evangelische Kirche zu Hela, deren Vorhandensein geschichtlich bezeugt worden ist, stand auf dem sogenannten langen Haken innerhalb der Stadt Alt-Hela eine Viertelstunde nordwestlich von der jetzigen Ortschaft gelegen. Sie hieß Liebfrauenkirche und soll von drei Jungfrauen, die in grauer Vorzeit dort aus Seenot errettet wurden, aus Dankbarkeit gestiftet worden sein. Ihre Ruine stand noch 1705, später wurde dort noch Manches ausgegraben. Im Laufe des schwedisch-polnischen Krieges schossen Schweden oder schwedische Seeräuber die Stadt und Kirche in Brand, Krankheiten traten auf, und Alles, was noch an Leben vorhanden war, zog sich nach Neu-Hela, dem heutigen Orte, welcher schon lange neben Alt-Hela bestanden hatte, und wo sich auch schon der älteste Teil unserer heutigen Kirche „Peter- und Pauluskirche“ genannt, befunden hat.
                    
Am Ende des 2. Weltkriegs, als die Rote Armee in Ostpreußen einmarschierte, sammelten sich auf der Halbinsel Hela zehntausende Flüchtlinge und Reste der Wehrmacht. Viele wurden mit Schiffen nach Westen gebracht. Doch die Überfahrt war sehr gefährlich, weil englische Bomber und sowjetische U-Boote die Flüchtenden auf den Schiffen angriffen. Die Versenkung der Wilhelm Gustloff, der Goya und der Steuben ist bis heute im deutschen kollektiven Gedächtnis präsent. Daneben aber ereigneten sich viele weitere Tragödien, die heute fast vergessen sind.
Wie entlang der gesamten Ostseeküste, gab es auch vor Hela bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts viele Fälle von Piraterie. Die Stadt Putzig, nahe der Halbinsel gelegen, spielte hier eine besondere Rolle.